Ausdrucksbewegungseinheit 1
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Meta-Daten
Movie: Bataan*
Szene: Vogelscheuche*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:01:47:11
Timecode bis: 01:03:13:00
Entstehungsjahr: 1943
Die Bildkomposition bildet zunächst die Voraussetzung für die hohe Dynamik der Szene: Ein Erdwall markiert als breite, horizontale Stoßkante des Blicks die frontale Ausrichtung der Kamera und ihre niedrige Position. Der Einstellungswinkel und die Verlagerung der Figuren in den Vordergrund setzen ein flaches und zugleich stark eingegrenztes Bild zusammen. Durch das anfängliche Ausbleiben einer Figurenbewegung erscheint die Einstellung insgesamt zunächst wie der Bühnenraum zu Beginn eines Aufzugs. In der engen Begrenzung dieses Raums entfaltet die einsetzende Bildbewegung (die Mimik des Entdeckens, der erste Gegenschuss auf den Dschungel, die hektische Bewegung des Figurenensembles, das MG-Feuer) dann schnell eine starke Beschleunigung. Szene: Vogelscheuche*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:01:47:11
Timecode bis: 01:03:13:00
Entstehungsjahr: 1943
Dieses Bewegungspotential wird in den Schnitt selbst investiert: das „Heranspringen“ in der Ausschnittvergrößerung des zweiten Gegenschusses und der Einsatz der hohen Violinenstimme entsprechen der Heftigkeit eines Schocks. Die Unterbrechung, die sich mit diesem Bild- und Klangschnitt vollzieht, äußert sich zugleich auch auf anderer Ebene: Das Bild des Dschungels löst die vorangegangene Bewegungsform auf, in deren Zentrum die Körper des Figurenensembles standen. Das Vibrieren der Musik, der Bodennebel und das impulslose Pendeln des Erhängten setzen nunmehr eine geisterhafte Bewegung zusammen. Als Gegenschuss zu den Blicken der Soldaten montiert, erlangt diese Bewegung schließlich die Qualität eines mimischen Ausdrucks. Die Beseelung des Dschungels in der Blickkonstellation wird zum Ausgangspunkt des Horrors. Das vervielfachte Gesicht des Figurenensembles wirkt schließlich wie die Resonanzfläche dieses Horrors. Abermals zeichnen sich heftige mimische Bewegung ab. Die abschließende Fokussierung durch die Kamera gleicht einer Kristallisation dieser Bewegung, an deren Ende freilich der neue Ausdruck der Wut steht.