Multimediale Publikationen
Kriegerische Mobilisierung: Die mediale Organisation des Gemeinsinns
Autor: Hermann Kappelhoff
Die Studie „Kriegerische Mobilisierung: Die mediale Organisation des Gemeinsinns“ widmet sich einer Ausdifferenzierung der Begriffe Propaganda und medialer Mobilisierung. Nicht die Frage „Was ist Propaganda?“ steht im Vordergrund, sondern: „Welche spezifischen ästhetischen Konzepte propagandistischer Inszenierung lassen sich analytisch unterscheiden, und was sind die politischen Implikationen dieser Inszenierungskonzepte?“ Anhand des Vergleichs der Arbeiten von Frank Capra und Leni Riefenstahl werden hier grundlegende methodische Anforderungen an die Analyse und machttheoretische Reflexion medialer Bildinszenierungen formuliert.
Visconti: die Sinnlichkeit einer anderen Zeit
Autor: Hermann Kappelhoff
Auf der Grundlage der analytischen Rekonstruktion einer den Historienfilmen Viscontis impliziten poetischen Konzeption des kinematografischen Bildraums kann die Frage nach dem Verhältnis des Mediums Kino zu Geschichte, Gesellschaft und Politik neu gestellt werden. Setzt man nämlich keinen vorgängigen Repräsentationsmodus des filmischen Bildes voraus, sondern begreift die Inszenierungsweise selbst als Entwurf einer spezifischen Modalität ästhetischer Erfahrung, dann bleibt zunächst offen, auf welche Weise sich Filme überhaupt auf Geschichte beziehen, wie sie diese diskutieren, reflektieren und repräsentieren.
Nach '68 - Politik der Form
Autor: Hermann Kappelhoff
Die Filme Fassbinders sollen als ästhetische Strategien, als Artikulation einer „Politik der Form“ dargestellt werden, die das Soziale auf der Ebene konkreter leibhafter Individuen beschreiben. Fassbinders filmische Entwürfe sind um die Idee einer Schauspielkunst zentriert, in der Figuren und Schauspieler, reales Ensemble und dargestellte Sozialität in ein Wechselverhältnis treten, das sich den gängigen Teilungen in Fiktionalität und Realität entzieht. Vielmehr wird das Wechselverhältnis als solches zum Movens einer filmischen Darstellungsform, die auf die Verschränkung von psychischer, gesellschaftlicher und historischer Realität in konkreten individuellen Körpern zielt.
Pedro Almodóvar: Eine neue Empfindsamkeit
Autor: Hermann Kappelhoff
Das Werk Pedro Almodóvars kann, so zeigt diese Studie, zugleich als exemplarisch und singulär gelten. Exemplarisch ist es insofern, als es aus den ironischen Zeichenspielen des postmodernen Kinos hinausführt, um erneut den physischen Grund gesellschaftlichen Seins, die unhintergehbare Erfahrung individuierter Leiblichkeit zur Geltung zu bringen. Singulär ist es, weil es sich wie eine monadische Spiegelung zur Ursprungskonstellation des westeuropäischen Kinos verhält. Arbeiten sich diese Filme doch unablässig an den medialen Formungen einer alltäglichen Gefühlswelt ab, die gleichermaßen von den Erinnerungen an ihre faschistische Vergangenheit, wie von den Wunschbildern amerikanisch geprägter Unterhaltungskultur geprägt ist.