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Datenmatrix Kriegsfilm - eMAEX
Ein zentrales Anliegen unserer Arbeit ist es, unsere filmanalytischen Modelle methodisch so umzusetzen, dass wir die expressive Dimension von bewegten Bildern empirisch-deskriptiv erfassen können. Denn es ist diese Expressivität der sich in der Zeit entfaltenden Bewegung der Bilder, von der wir annehmen, dass sie als ästhetische Organisation von Wahrnehmung auf eine leibliche Empfindungsbewegung des Zuschauers abzielt.
Eine besondere Herausforderung stellt dies gerade dann dar, wenn wir uns einem Gegenstand wie einem ganzen Filmgenre oder sogar einem ganzen Genresystem widmen: Denn einerseits enthalten diese filmpoetischen Konzepte per Definition eine formelhafte, wiederkehrende Gestaltung von Zuschauergefühlen – Lachen, Weinen, Staunen, Fürchten – und anderseits entziehen sie sich aufgrund ihres Umfangs scheinbar einer umfassenden detaillierten analytischen Erschließung.
Deswegen arbeiten wir in den hier versammelten Projekte an einem Verfahren, dass die Filme in mehreren Stufen erfasst. So greifen wir systematisch auf immer feinere zeitliche Segmente zu und können diese zugleich in ihrem Zusammenspiel erfassen. Somit werden sie durch qualitative Beschreibung vergleichbar: Szenen erscheinen als Bausteine der Affektdramaturgie der Filme, Ausdrucksbewegungseinheiten gestalten die dynamische Form einer Szene. Die kompositorischen Details bringen die Ausdrucksbewegung hervor.
Um dies umzusetzen und beherrschbar zu machen, war die Entwicklung des Verfahrens gleichbedeutend mit der Erarbeitung einer EDV-gestützten Analysesystematik.
Von der gegenstandsnahen Detailanalyse über die Dokumentation unserer Vorgehensweise bis hin zur Ergebnispräsentation verlangt die systematische Untersuchung der Ausdrucksbewegung nach Möglichkeiten, die audiovisuellen Forschungsdaten multimedial zu integrieren: Qualitativ-deskriptive Empirie heißt für uns, dass jede analytische Aussage, jede genretheoretische oder filmhistorische These am Gegenstand überprüfbar und nachvollziehbar ist.
Inhaltsverzeichnis
eMAEX – Eine systematisierte Methode zur Untersuchung filmischer Ausdrucksqualitäten
Datenmatrix "Affektmobilisierung im Kriegsfilm"