Nahkampf*

Kategoriale Zuordnung

  • Kampf und Natur
  • Kampf und Technologie
  • Leiden / Opfer

 


Nachdem sich eine ängstliche Erwartung angesichts eines Horror-Raums etabliert, transformiert sich diese in ansteigende Anspannung, welche plötzlich in Ekstase und Lust des Gefechts umspringt. Das Gefecht verläuft in Stufen von triumphaler Entgrenzung, über flüssige Bewegungsverkettungen hin zu einer Schwere des Kampfes für vereinzelte, träge Körper. Dies wird vor allen Dingen über den Rhythmus und die Einstellungswechsel gestaltet und zeigt sich ebenfalls sehr deutlich in der Entwicklung der Tonspur.

In den Szenen zuvor gab es eine letzte offensive Aktion der Gruppe und eine Ruhepause in der bereits die Erwartung des nun stattfindenden japanischen Angriffs thematisiert wurde. Zuerst werden zwischen der Gruppe und den Feinden zwei unterschiedliche Raumprinzipien und Kontraktionen etabliert und über den Montagerhythmus eine Erwartung des Zusammenpralls dieser Räume entwickelt. Der Antagonismus der Räume besteht in dem Horrorbild einer Flächigkeit des Urwalds in dem sich der Feind befindet und in den Großaufnahmen der Gruppe in denen die Erwartung sich steigernd widerspiegelt. Auf der Tonspur wird eine Horrormusik etabliert, gegen die die Befehle des Sergeants treten – die Anspannung findet in plötzlicher Stille ihren Höhepunkt. (> ABE 1).

Die erste Phase des Kampfes ist die Entwicklung vom Zusammenprall hin zu einer Fusion dieser antagonistischen Räume. Hier ist die vollbrachte Konstitution der Gruppe identisch mit der rauschhaften audiovisuellen Entgrenzung und Überwältigung des Mündungsfeuers und des Waffenlärms – die sich ebenfalls in die Großaufnahmen der Soldaten einschreiben – sowie in der Wirkungsmacht der Explosionen, mit der Natur und Feind zerstört werden. (> ABE 2)

Die zweite Phase des Kampfes ist der Zerfall des Handlungsraums, der sich nach der Fusion der Räume ergeben hat. Eine alle Hindernisse überwindende Bewegungsverkettung mündet in die räumliche Trennung kämpfender Individuen, in den Verlust einer beherrschenden Übersicht und einer Umgebung, in der die Feinde überall sind. Dort wird die Fusion der Räume als Fusion der Körper wiederholt, d.h. als Angst vor dem Getötetwerden, der Lust am Töten und der physischen Erschöpfung. Dabei wiederholt sie auf der Ebene der Körper das Spiel des Timings und der Sichtbarkeit, dass im ersten Drittel der Szene auf Ebene der Räume vorgeführt wurde. Die Dichte der Geräuschkulisse nimmt dann stufenweise ab und wird zu vereinzelten, unregelmäßigen Schüssen. (> ABE 3)    MG

Ausdrucksbewegungseinheiten (ABE)

01 02 03 

Materialen zur Szene

    Position der Szene im Film

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