Ausdrucksbewegungseinheit 1*
Meta-Daten
Szene: Mountain Warfare*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: CBS News vom 27.11.1968 (TV-Nachrichten)*
Timecode von: 00:00:00:30
Timecode bis: 00:00:01:55
Entstehungsjahr: 1986
Über die Ebenen von Kamerabewegung, –perspektive und bildkompositorischer Dynamik inszeniert dieser Abschnitt das Bild einer doppelten Vereinnahmung: zum Einen des soldatischen Körpers durch die Kriegstechnologie (des Hubschraubers), zum Anderen der Landschaft des Kriegsschauplatzes durch eben jenen human-maschinellen Körper. Der kinematografische Erfahrungsraum wird dabei als ein immer zugleich von einem Gefühl der Aneignung und Allmacht und einem Gefühl der Überwältigung und Ohnmacht durchwirkter markiert.
Die Inszenierung beginnt mit einer Point-of-View-Shot-Kombination, die das Sichtfeld eines Hubschrauberpiloten als einen Überblick auf den Ort des Geschehens präsentiert: ein Granitberg namens Nui Kto inmitten einer flachen Reisfeld-Landschaft, wie der den gesamten Beitrag und dessen Bildsprache leitende Off-Kommentar informiert. Die leichte Kamerabewegung nach rechts vorne wird in der nächsten Einstellung aufgenommen und beschleunigt, wenn ein weiterer ‚Flug‘-Point-of-View über eine Gruppe sich vorbereitender Soldaten der südvietnamesische Truppen fährt. Der Aufbruch per Hubschrauber wird dann über drei Einstellungen inszeniert, die sich erneut durch horizontale Bewegungen (nach links, dann nach rechts), nun im Bild, auszeichnen. Der Kamera-Standpunkt hat gewechselt, das Geschehen ist aus einer leichten Unterperspektive aufgenommen. Diese wird in der nächsten Einstellung, die quasi den Gegenschuss zum ersten Bild der ABE bildet, maximal verstärkt, wenn Fliegereinheiten am Himmel in den Blick genommen werden.
Dieses Alternieren auf Ebene des inszenierten Raumes (Überblick/ Untersicht) und der affektiven Dimension (Allmacht/ Ohnmacht) wird nun im Folgenden noch zweimal wiederholt: Hubschrauber landen am Fuße des Berges und auf dessen Gipfel, auf eine Einstellung von auf dem Gipfel stehende Soldaten folgt die Inszenierung eines Blickes nach unten, ein angreifendes Flugzeug in der Luft wird scheinbar vom Berg aus in den Blick genommen, dann wechselt die Perspektive erneut und das Einschlagen von Bomben an einem Berghang ist zu sehen.