ABE 2

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Kamera und Akustik lassen das Bild einer Bedrohung entstehen, die sich im Effekt der Verwundbarkeit sichtbar äußert und schließlich in einem Bild der Stagnation resultiert

Schüsse, die sich bereits in die abschließenden Nahaufnahmen zweier Dorfbewohner (> ABE 1) gemischt hatten, dominieren nun die Tonebene. Eine Totale zeigt auf unsichtbare Scharfschützen feuernde Montagnards, während im Kommentar von Verwundeten und Toten auf Seiten der Spezialeinheit die Rede ist. Hier wandelt sich das Bild militärischer Überlegenheit zu einem Bild lähmender Verwundbarkeit. Es folgt die Ansicht eines medizinisch versorgten Soldaten, bevor die Kamera das Kampfgeschehen aus dem Dickicht zweier Gebüschformationen heraus verfolgt.

Der Fokus verschiebt sich nun auf das Fernsehteam selbst: Ein auf dem Boden liegender CBS-Kameramann und ein weiterer Reporter werden anhand ihrer Verwundungen vorgestellt, woraufhin die folgenden Einstellungen als in Lebensgefahr entstandenes Filmmaterial eines zweiten CBS-Kameramannes ausgewiesen werden. Diese nächsten 13 Sekunden bleiben unkommentiert, wohingegen Schüsse, Rufe und mechanische Geräusche die Tonebene einnehmen. Die Kamera bleibt hierbei beinahe durchgehend bodennah und folgt schließlich der Bewegung Gasmasken tragender Soldaten in einer Untersicht. Die durch die Positionierung der Kamera stets limitierte Sicht verstärkt die Bedrohlichkeit einer von außen auf die Truppe einwirkenden Gewalt, deren Ursprung sich wiederum nur anhand von akustischen Hinweisen (Schüssen) ausmachen lässt. Diese audiovisuelle Figuration manifestiert sich schließlich als Bild einer in Lähmung und Stagnation resultierenden Bedrohung.     ER