Trainingsabschluss und Ausschiffung*
Kategoriale Zuordnung
- Formierung eines Gruppenkörpers (corps)
Meta-Daten
Ordnungsnummer: 08
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:26:48:17
Timecode bis: 00:30:06:17
Entstehungsjahr: 1943
Das dynamische Muster ist vor allem gekennzeichnet durch die zweifache Unterbrechung des voice overs. Bezeichnet dieses voice over einen spezifischen narrativen Gestus, nämlich die Distanz zum Dargestellten, führt die Unterbrechung jeweils in eine unmittelbare Inszenierung – zunächst eines Unrechtsempfindens und schließlich einer Aufbruchstimmung.
Als dominante Ebene der Inszenierung erweist sich demnach das Sounddesign. In beiden ABEs wird das zunächst dominierende voice over, das die Bilder in die Entfernung einer vom Sprecher als vermittelten Geschichte rückt, abgelöst durch die Unmittelbarkeit, die von einer Inszenierung des Erlebens beansprucht wird (der Anblick von Pearl Harbor, die schlechten Radionachrichten, der Aufbruch). Visuell zeichnet sich dieses Erleben vor allem in einem durch die Montage vervielfachten Soldatengesicht ab, dessen intensive mimische Regung am Ende der Szene in einer konkreten Aufbruchsbewegung im Raum freigesetzt wird (abschließende Totale).
Erzeugt das voice over eine Bildergeschichte zu den gesprochenen Worten, ist die Inszenierung der Empfindungen auf die außerfilmische Geschichte bezogen, die durch die dokumentarischen Formate der newsreels-Aufnahmen (Pearl Harbor, > ABE 1) und des – freilich fiktiven – Radioberichts (> ABE 2) eingebracht wird.
Das Dokument wird so zum Versatzstück der Inszenierung. Deren affektive Verlauf der Inszenierung – von der Elegie zum Unrechtsempfinden, von der Sorge zur Kampfbereitschaft – wird verwoben mit historischer Erfahrung. ML