Ausdrucksbewegungseinheit 1

Meta-Daten

In der Abfolge mehrere stehender Einstellungen vollzieht sich zu Beginn der ABE schrittweise eine bildkompositorische Verengung des Raums. Diese Verengung wird abgeschlossenen, indem die Kamera aus der Beobachtung der Soldaten gelöst und auf deren Bewegungsbahn umgesetzt wird. Wie zuvor die Soldaten duckt die Kamera sich unters Schott des U-Boots. Das gesamte Bild wird so in die Bewegung der Soldatenkörper versetzt. Die Verengung des Raums geht über in die Inszenierung der physischen Dimension der Enge.

Im Verlauf der anfänglichen Außenaufnahmen wird der Überblick (Totale), der dem auktorialen Gestus des voice over entspricht, langsam aufgelöst: die Kameraposition sinkt mit jeder Einstellung und der Fokus wird stufenweise verengt. Mit dem Ende der Außenaufnahmen setzten diegetische Geräusche und die Figurenrede ein. Mit dem Ende des vom kadrierten Raum dissoziierten voice overs erfasst dieser Raum nun auch die akustische Ebene. Insgesamt wird so die räumliche Inszenierung eindringlicher.

Zugleich setzt sich mit dem Umschnitt in den Innenraum die bildkompositorische Verengung fort. Im Verlauf der Einstellungen verringert sich die Bildtiefe, zugleich verkleinert sich der Bildausschnitt. Die Bewegungen der Soldaten rücken nah heran und der Bildrand wird von Gegenständen zusätzlich beschnitten. Abgeschlossen wird dieser Verlauf, indem die Kamera selbst die Bewegung der Soldaten aufnimmt und sich in den zuvor inszenierten Raum „duckt“ (tiefe Kameraposition).

Nachdem zunächst mit der Übersicht die visuelle Weite und mit dem voice over die akustische Distanz zum Raum aufgehoben wurde, wird nun die Blickposition selbst verkörpert. Die Kamera wird in eben jene Bewegungen versetzt, die sie zuvor dokumentierte. Das entstehende Bild inszeniert so die physische Dimension der Enge. Dies wird bildkompositorisch fortgesetzt in den dunklen Valeurs und dem verstellten Bildfeld in der letzten Einstellung der ABE.