Ausdrucksbewegungseinheit 1

Das Zusammenspiel von Akustik und Kamera entwirft ein Bild militärischer Dominanz und überführt dieses in ein Potential feindlicher Bedrohung.

Getragen von kraftvollen Bläsermotiven folgt eine Großaufnahme dem rollenden Panzer im Wüstensand. Mittels einer Schwenkbewegung der Kamera werden Robustheit und Mobilität der Militärtechnik bildlich herausgearbeitet und der feindlichen Umgebung der Wüste gegenüber gestellt. Die zwei folgenden Einstellungen inszenieren einen Blickwechsel, bei dem jedoch eine unübersichtliche Totale das Gegenüber des Spähers auf dem Panzerdach bildet. Das Verstummen der kraftvollen Bläserphrasen vollzieht die Wendung der militärischen Potenz in ein Bild der Ungewissheit zusätzlich auch auf der akustischen Inszenierungsebene.

Nachdem die Bewegung des Panzers und die kraftvolle Musik gleichzeitig zum Erliegen kommen, gibt eine Nahaufnahme der geöffneten Einstiegsluke des Panzers den Blick auf zwei vorsichtig geduckte Soldaten frei. Ausschnitthaft wird ihre Mimik ansichtig, die visuell mit der schattierten Oberfläche des Panzers zu verschmelzen scheint. Akustischer Bruch und eruptives Stocken der Bewegung vermitteln hier die feindliche Bedrohung. Als beide Soldaten kurz in den Innenraum des Panzers zurück weichen, bildet die Öffnungsluke schließlich ein pechschwarzes Loch. Die abschließende Dominanz dunkler Valeurs vertieft das Bild der Ungewissheit und überspannt es für einen kurzen Moment ins Angstvolle.