Stryker und die Alleinerziehende*
Kategoriale Zuordnung
- Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
- Heimat, Frau, Zuhause
Für eine optimale Darstellung dieser Seite aktivieren Sie bitte JavaScript.
Meta-Daten
Movie: Sands of Iwo Jima*
Ordnungsnummer: 22
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 01:07:21:11
Timecode bis: 01:13:30:22
Entstehungsjahr: 1949
Zwischen Stryker und der alleinerziehenden Mutter Mary vollzieht sich ein Prozess der Annäherung, in welchem sich anfängliche Vorurteile in gegenseitiges Verständnis wandeln. Die sukzessive Entwicklung dieser Beziehung, die sich in Phasen des Treffens, Annäherns und Verabschiedens gliedert, realisiert sich durch das Zusammenspiel von Figurenchoreographie, Schauspiel und Bildkomposition. Die jeweilige Phase im Beziehungsprozess bestimmt sich über die choreografische Bewegung der Figuren, welche zunächst von Mary (> ABE 1) dann von Mary und Stryker (> ABE 2) und schließlich von Stryker (> ABE 3) ausgeht. Das ständige Wechselspiel von Nähern und Entfernen zwischen Stryker und Mary bildet wiederholt ein je spezifisches Bild der Annährung zwischen Mann und Frau in einer Kriegssituation, wobei auf der bildkompositorischen Ebene konzeptuelle Verknüpfungen von Links/Mann/Armee und Rechts/Frau/Familie vermittelt werden. Ordnungsnummer: 22
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 01:07:21:11
Timecode bis: 01:13:30:22
Entstehungsjahr: 1949
In diesem Zusammenhang wird über die Figur der alleinerziehenden Mutter Mary in unterschiedlichen Bildern von Weiblichkeit Strykers Sehnsucht nach seiner geliebten Frau vermittelt, die im Lauf des Films öfter thematisiert wird und deren Name ebenfalls Mary ist. Die alleinerziehende Mary, die implizit der Inbegriff des weiblichen Phantasmas der westlichen Kultur ist, erscheint mal als eine Prostituierte, mal als eine Liebhaberin, mal als eine Ehefrau und mal als eine Mutter, wobei sie sich von der Femme Fatale zur Kriegswitwe verwandelt. Analog zu solchen Verwandlungsbildern von Mary wird Stryker mal zu einem verbitterten Soldaten, mal zu einem verweichlichten Mann, mal zu einem fürsorglichen (Ehe-)Mann und väterlichen Familienmenschen. So verwandelt er sich schließlich zu einem „guten“ Mann/Menschen, wie Mary im letzten Dialog über Stryker urteilt. Über diese vielfältigen sich entfaltenden, ambivalenten Erscheinungsbilder der Figuren vollzieht sich deren beschriebene Wandlung: Stryker ist nicht nur ein strenger, harter Soldat, sondern ein zarter, fürsorglicher Mann, der das Baby zu pflegen weiß, während Mary keine Männer verführende Frau, sondern eine Kriegswitwe ist, die sich selbst ohne Mann ernähren muss. So werden verschiedene Aspekte sozialer Rollenaufteilungen einer im Krieg befindlichen Gesellschaft durchgespielt. HJC