Tod auf der Palme*

Kategoriale Zuordnung

  • Kampf und Natur
  • Leiden / Opfer

 

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Movie: Bataan*
Ordnungsnummer: 10
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 00:37:54:24
Timecode bis: 00:40:15:29
Entstehungsjahr: 1943

Diese Szene zeigt den Weg zum Tod Matowskis, der von der ausführlichen Vorbereitung auf den Aufstieg auf die Palme über den kurzen Aufenthalt auf dem Palmenkopf und dem abruptem Sturz geht und insgesamt als ein langsames Auf und schnelles Ab mit einer Peripetie gekennzeichnet ist. Dabei wird eine affektive Dramaturgie in einer Reihenfolge von Spannung über kurze Entspannung, Verblüffung und Schrecken bis zur Trauer inszeniert, die im Wechselspiel zwischen Stille und Geräuschen einerseits und zwischen langen und kurzen Einstellungslängen andererseits vermittelt wird. Vorrangig wird die affektive Dramaturgie in einer Kompositorik aus den unterschiedlichen akustischen Ebenen - Geräuschen, Musik und Dialogen - inszeniert, die von den unterschiedlichen Einstellungslängen und Kamerabewegungen unterstützt wird.

Die Figur des Sergeant Dane nimmt durch den Auftritt am Anfang und am Ende der Szene eine Klammerfunktion ein, die zuerst von der zurückweichenden und zuletzt von der sich auf ihn zu bewegenden Kamerabewegung hervorgebracht wird. Auf Basis dieser Rahmenstruktur lässt sich diese Szene nach der akustischen Gestaltungsebene in zwei Abschnitte gliedern: eine sich langsam steigernde Spannung während des in Stille durchschrittenen Aufstiegs (> ABE 1) und die musikalisch untermalte Trauer nach dem, einer kurzen Entspannung folgenden, abrupten Schreckmoment der Peripetie (> ABE 2).

Die deutliche Wendung zwischen den Abschnitten vollzieht sich mit der Gleichzeitigkeit des plötzlich laut hörbaren Geräuschs der raschelnden Palmenblätter und dem Umschnitt auf die ungewöhnliche Kameraperspektive, frontal auf die Spitze der Palme. Das folgende tiefe melodische Summen des lächelnden Eeps und die Blickinszenierung zwischen ihm und Matowski formen einen Wechsel des Modus hin zur Entspannung, die jedoch sogleich umschlägt: Der knallende Schuss, der laute, schrille Schrei und die stakkatoartige Montagesequenz der Nahaufnahmen der Soldaten vor dem markanten musikalischen Hintergrund strecken in der zeitlichen Abfolge die affektive Etappen von Schrecken über Verblüffung bis zur Trauer ab. Dadurch werden das Opfer des Soldaten und die Trauer innerhalb der Gruppe inszenatorisch zueinander ins Verhältnis gesetzt.  

Ausdrucksbewegungseinheiten (ABE)

01 02 

Materialen zur Szene

    Position der Szene im Film

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