Ausdrucksbewegungseinheit 1

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Movie: Bataan*
Szene: Kamikaze*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:17:40:26
Timecode bis: 01:19:38:17
Entstehungsjahr: 1943

Dieses Segment etabliert eine Verbindung zwischen einer kurzen, heftigen Bewegtheit der Figurenchoreographie und einem unbewegten auslösenden Pol, dem Flugzeug, deren genaue Funktion im Ungewissen verbleibt.

Die Dunkelheit und die von der Stille hervorgehobenen Geräusche verleihen den einzelnen Handlungen eine angespannte Dringlichkeit. In der ersten Einstellung betonen die Kameraschwenks, die den Sergeant nach rechts, links und wieder rechts verfolgen, eine dynamische Veränderung, in der alle anderen Figuren mobilisiert und von ihren Positionen abgerückt werden. Gleichzeitig werden diese Bewegungen und die Aufmerksamkeit auf ein nicht ausgesprochenes Zentrum hin fokussiert. Dieses unausgesprochene Zentrum wird in einem Punkt in der Bildtiefe verortet, aus dem der Sergeant kam, den seine Bewegungen und die der Kamera umkreisen und zu dem er schließlich mit Feingold und dem Dynamit zurückkehrt.

Die langsame Überblendung führt von jenem Raum der dynamisierten Situationsveränderung zu dem unbewegten Pol, von dem aus die Bewegungen ausgelöst wurden. Hier wird die Stille noch einmal gesteigert, zusätzlich durch die langsamen Bewegungen der zwei Figuren betont und diese selbst in ihrer Vorsichtigkeit untermalend. Der Schnitt in das Innere des Flugzeugs erhöht die Ambivalenz zwischen der Aktivierung und ihrem nicht kommunizierten Ziel ("I can't let you do this"), denn die Statik der langen ersten Cockpit-Einstellung steht in deutlichem Kontrast zur Bewegtheit der ersten Einstellung. Auch der Halbschatten auf dem unruhigen Sergeant kontrastiert mit der unwirklichen Helligkeit im Gesicht des Lieutenant, dessen Blicke ins Off gehen oder, wenn er sich umwendet, von einem Schatten verdeckt werden. Eine dunkle schräge Strebe im Kader wiederholt dabei die kategorische Trennung zwischen ihnen. Die Dauer und Pausen des Dialogs gestalten einen Einverständnisprozess zwischen den Figuren.

Die langsamen und abgesetzten Bewegungen, mit denen der Sergeant nun das Dynamit in das Flugzeug einlädt, machen deren Gewicht und die Angst vor ihrer Macht und indirekt auch den Respekt vor dem Vorhaben des Lieutenants als körperliches Verhalten sichtbar. Auf der Tonebene setzt genau in diesem Moment ein Klopfen ein, dass man als die Arbeitsgeräusche der japanischen Arbeiter identifizieren kann, das aber vor allem durch seine Qualität - die spitze Helligkeit der Schläge, ihre absolute Unregelmäßigkeit - eine Dringlichkeit der ablaufenden Zeit hervorbringt. Der wortlose Abschied zwischen Lieutenant und Sergeant betont abschließend noch einmal die Unausgesprochenheit des Vorhabens.

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