Ausdrucksbewegungseinheit 3

Meta-Daten

Hier alternieren zu Beginn zwei klare differenzierte dynamische Spannungspole: Einerseits das triumphale, gewissermaßen walkürenrittartige Pathos der Musik und das Pathos der Verschmelzung des Piloten mit seiner Maschine aufgrund der Parallelität des Flugzeugs in der Totalen und dem angekippten Halbprofil des Lieutenant. Anderseits die körperliche Anspannungen der Kameraden: Hardys robbende, verkrampfte Haltung und die Bildverengung durch seine Annäherung an die zurückweichende Kamera, sowie der Kontrast zwischen dem erstarrten Todd und dem mechanischen Kaugummikauen Sailors.

Das Ganze wird dominiert von den langen Großaufnahmen des Lieutenant im Halbprofil, in denen sich die vorbeirasenden Licht-Dunkel-Kompositionen im Hintergrund als flackernde Bewegungsimpulse und visuelle Musik auf sein Gesicht übertragen. Dieses Gesicht ist dabei in seiner rätselhaften Regungslosigkeit gegenüber den anteilnehmenden Kameraden ausgestellt. Genauso wird auch sein individueller Tod betont, durch die abgesetzten, langsamen Bewegungen, mit denen er sich an die Brust greift und dann in sich zusammensackt, und sofort, mit dem Umschnitt auf Todd und Sailor, auf die grundlegende Spannung und Ambivalenz der Szene bezogen.

Diese Spannung zwischen der visuellen Dynamik in den Cockpitaufnahmen und der verkrampften Lähmung der Beobachter wird durch die ruhig stehende Totale auf die Brücke schockartig aufgelöst. Das Hereinstürzen des Flugzeugs ins Bildzentrum, während die Musik einen schrill-dissonanten Höhepunkt erreicht, und die folgende Explosion öffnen mit dem lang angehaltenen Nachhall in die unheimliche Stille hinein einen akustischen und zeitlichen Raum.