Ausdrucksbewegungseinheit 4

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Movie: Bataan*
Szene: Kamikaze*
Ordnungsnummer: 04
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:21:52:10
Timecode bis: 01:23:10:19
Entstehungsjahr: 1943

Eine in sich geschlossene Gestaltung der Gesten und Bewegungen eines verzweifelten, sinnlosen Opfers schließt das triumphale Pathos der Szene ab: In die aufgehobenen Spannungsverhältnisse und die Stille hinein steigert sich die gestische und verbale Erregung Hardys: "I should have been in that plane!", die eine expansive Bewegung initiiert, die jedoch im Lauf einer Spiegelkonstruktion von Unterbrechungen und Neuansätzen zunehmend erschlafft.

Eine wuselnde Musik untermalt Hardys wedelnden Lauf in den Urwald, dessen Undurchdringlichkeit durch den Umschnitt auf die Totale als einem gestaltlosen Muster aus Lichtflecken und dunklen Flächen hervorgebracht wird, in dem er sofort verschwindet und doch wieder auftaucht. Kontrastiert wird diese schlängelnde Bewegung von der widerstreitenden Gegenbewegung mit der Eeps und Todd den wild gestikulierenden Sailor zurückhalten, sich als Traube zusammenballen und zur Ruhe kommen.

Im folgenden gibt es keinerlei inszenierte Blickposition von oder auf andere Figuren, der Ursprung der einschlagenden Schüsse bleibt ebenso wie der Ort von Hardys Blick und seinen Granatenwürfen im Off. Es erscheint lediglich die unbewegte Präsenz des dunklen Urwalds - betont durch die Aufsicht und die räumliche Begrenzung, die die Figur auf eine einzige Bewegungsachse und einen Handlungsraum einschränkt - in dessen plötzlicher Stille sich ein Eindruck von Absurdität entwickelt.

Die Absurdität stellt sich auch durch eine Spiegelkonstruktion ein, in dem Sinne, dass eine zeitliche Diskrepanz, eine Klammer zwischen Ursache und tödlicher Wirkung entsteht. Die wieder aufgenommene, im Bild diagonal nach links unten verlaufende, schnelle wuselnde Bewegung und die Schüsse, die Hardy treffen und diese Bewegung abbrechen, spiegeln sich in seinem endgültigen Zusammenbruch, nachdem er in Gegenrichtung zu genau der Stelle zurückgekrochen ist, an der er getroffen wurde und ein einzelner Schuss ertönt. Im Zentrum dieses Spiegels und der so entstehenden Ursache-Wirkungs-Klammer steht dann zeitlich sein manisches Lachen am Boden, welches sich selbst zwischen den Polen eines Erstarrens und eines krampfartigen, wilden Umherblickens befindet. Die Musik nimmt die einzelnen Stufen dabei jeweils vorweg: tiefe Streicher kündigen noch während des zweiten Granatenwurfs den Zusammenbruch an und schon über dem manischen Lachen setzt die langsame Trauermusik ein.

Das sehr langsame Erschlaffen am Baumstamm und auch die allmähliche Schwarzblende werden zu einem Echo der Stille zu Beginn und seines wilden Aufspringens am Anfang, das sich aus einer ähnlichen Körperhaltung heraus entwickelte - und zwar nun von der Vorderansicht zur Rückansicht gespiegelt.

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