Ausdrucksbewegungseinheit 1

Meta-Daten

Die erste Hälfte dieser Szene formt über die Bildkomposition ein Familienbild, in dem die Soldaten in verschiedene Konstellationen gefasst werden und dank der Kampfpause und Ruhesituation („Relax Sailor!“) über das Gespräch Verbindungen knüpfen, ruhige Alltäglichkeit herstellen, die jedoch mit der Thematisierung der Gegnerposition Auflösungserscheinungen entwickelt.

Es beginnt mit einer Totalen, in der die Gruppe in einer klassisch-harmonischen pyramidenförmigen Komposition zusammengefasst und so unmittelbar als überindividuelle Einheit sinnlich evident wird. Eeps’ Summen und seine tiefe melodische Stimme färben diese Komposition ebenfalls harmonisch und entspannt. Auch die folgende 3er-Einstellung von Sailor, Todd und Eeps lässt eine pyramidenförmige Komposition entstehen. In ihr verstärkt sich zudem die Tatsache, dass dieses Familienbild durch die ständige visuelle Präsenz des Urwalds an den Bildgrenzen hervorgebracht wird, von dem sich die Gruppe durch einen Schutzgürtel aus Waffen, Kisten und Sandsäcken abgrenzt und so einen möblierten Binnenraum für ihre sozialen Rollen schafft. Letztere realisieren sich im Rhythmus der Figureninteraktionen: Todd nörgelt, Eeps verteilt Zigaretten und Ratschläge, Sailor fragt kindlich naiv, Feingold gibt abgeklärt Antwort.

Mit dem Moment, der den Gegner rhetorisch ins Spiel bringt („You figure they’ll come at us today, Sarge?“), löst sich diese in kompositorischer Harmonie gestaltete Familiensituation schrittweise auf – Todd verlässt in der Totalen den Gruppenraum – und die militärische Hierarchie legt sich als Folie wieder über die familiäre Struktur – der Sergeant wird in der 2er-Einstellung gegenüber Feingold erhöht positioniert. Die Auflösung erreicht ihre Steigerung darin, dass Sailor und Eeps nun in isolierten Aufnahmen gezeigt werden und der Sergeant neben Feingold eine Leere im Bild hinterlässt. Die Auflösung wird mit einer Totalen vollendet, die – im Vergleich zu der Totalen aus gleicher Perspektive, die diesen Teil eröffnete – von einer kompositorischen Unausgeglichenheit und Unruhe geprägt ist.