ABE 3

Meta-Daten

Kamera und Akustik bringen das Bild einer ausweglosen Enge hervor.

Die ABE beginnt mit einem Kameraschwenk, welcher den Luftabwurf einer Bombe auf das Dorf mitverfolgt. Einem weiteren kurzen Einschub, der auf außerhalb des Bildraums liegende Ziele feuernde Soldaten zeigt, folgt das Bild eines verwundeten Dorfbewohners: Die Handkamera bewegt sich hastig frontal auf ein Gehege zu, aus dem ein Soldat den sich an ihn klammernden Mann herauszieht. Die Seitwärtsbewegungen der Kamera durchmessen einen beengten Außenraum, dessen Grenzen zu durchdringen unmöglich scheint: ein weiterer, bodennaher Kameraschwenk von rechts nach links zeichnet den Wurf einer Granate auf eine Hütte nach, gefolgt von einem weiteren Granatenwurf in die Bildtiefe hinein. Visuelle und auditive Elemente werden so zum Ausdruck des Rückzugs und der Stagnation. Einige Soldaten bilden eine zerstreute Formation, die sich in mehrere Richtungen bewegt, während Maschinengewehrfeuer konstant die Bildebene untermalt — ein Umstand, der sein Echo im Voice-Over-Kommentar findet („The machine gun never stopped chattering“). Die letzten Einstellungen dokumentieren kursorisch den Transport von Verwundeten der Special Forces nach Thuong Doc — von der Nahaufnahme einer Bahre wird auf zwei weitere Bahren im Camp geschnitten, die sich unmittelbar vor einem Munitionslager befinden. Hier ist von einem „Stand-Off“ die Rede, der sich in abschließende Bilder der Distanz und des Wartens übersetzt. Ähnlich der in ABE 2 zum Ausdruck kommenden Stagnation realisiert sich hier das Bild einer ausweglosen Enge durch einen akustischen Komplex, der in seiner Eindringlichkeit sichtbaren Druck auf die visuellen Komponenten dieser letzten Figuration auszuüben scheint: Die Kamera beschreibt zunächst eine Suchbewegung, die in Ermangelung eines Auswegs innerhalb der Grenzen des von ihr durchmessenen Bildraums verharrt.     ER