Ausdrucksbewegungseinheit 2
Meta-Daten
Szene: Drill und Verschmelzung*
Ordnungsnummer: 02
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:17:35:05
Timecode bis: 00:18:49:17
Entstehungsjahr: 1943
Mit der Losung „Some of us are gonna die for democracy, freedom and equality!“ schlägt die Klangfarbe des Voice-Over eruptiv in den Gestus einer mahnenden Vorahnung um, die das Sterben der Soldaten semantisch eng an den heldenhaften Opfergedanken für die Gemeinschaft bindet. Gleichzeitig tritt hier eine dramatische Phrase der Streicher an die Stelle der zuvor noch triumphierenden Fanfarenmotive.
Abseits der reinen Leibesertüchtigung auf dem Kasernenvorplatz (> ABE 1) folgt diese Einstellungsreihe den Rekruten im dichten Dschungel erkennbar konkreten Übungen des simulierten Feindkontakts. Getragen von dunklen Bildvaleurs löst die Kadrierung die Soldaten aus dem zuvor im harten Drill gebildeten Gemeinschaftskörper heraus und stellt diese als vereinzelt aus. Diese bildkompositorische Zergliederung der Kompanie fügt die singulären Körper wiederholt in verschiedene audiovisuelle Projektionen der Schmerzerfahrung ein: Einen Sturz in den Stacheldrahtzaun, den Stich mit einem Bajonett und schließlich den Überfall aus dem Hinterhalt.
Jede Variation potentieller Schmerzerfahrung, welche die visuelle Darstellungsebene zur Ansicht bringt, wendet die akustische Ebene energisch um. Denn die semantischen Verweise entheben das Sterben der Sphäre des individuellen Körpers und werten es so transzendental auf. Langsames Ausklingen von Musik und Voice-Over sowie die Aufhellung der Bildvaleurs innerhalb der letzen Einstellung dieser ABE deuten einen letzten formalen Umbruch an.