Ansprache 3*
Kategoriale Zuordnung
- Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
- Formierung eines Gruppenkörpers (corps)
Meta-Daten
Ordnungsnummer: 06
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:21:17:00
Timecode bis: 00:22:50:16
Entstehungsjahr: 1943
Ihre dramaturgische Stellung innerhalb des Films findet die Szene als Bindeglied zweier ziviler Momentaufnahmen (> “Zweisamkeit und Trennungserfahrung“ und > “Trennung vom Zivilen und vom Mädchen“), deren gemeinsames Bild der komisch scheiternden Zweisamkeit von Mann und Frau hier im Entwurf einer rein väterlichen Gemeinschaft kontrastiert ist.
Die dynamische Interaktion von Schwenkbewegung der Kamera und einer in die Tiefe gestaffelten Bildordnung entfaltet zunächst den gleichmäßigen Bewegungsverlauf einer rhythmisch marschierenden Kompanie, die sich sukzessive verlangsamt und vollständig zum Stillstand gelangt. Diese Bild der ruhenden Kompanie wird im Zusammenspiel von Kamera und Mimik über ein zeitliches Plateau gedehnt. Innerhalb dieser Dauer sind Truppe und die Figur des Colonel durch den Entwurf und die kalkulierte Kreuzung zahlreicher Blickachsen zu einer hierarchisch strukturierten Einheit verwoben. Im dann folgenden Aufbruch der Soldaten ist die zirkuläre Bewegungsordnung schließlich wieder geschlossen (> ABE 1). Die narrative Ordnung der Szene, genauer, die Reihung von Soldatenankunft, ihrer Erlaubnis zur Rast, der autoritären Ansprache und fürsorglichen Aufforderung zum Essen durch eine väterliche Figur, imitiert insgesamt erkennbar die Stationen familiärer Abläufe. FS