Gruppenkörper im U-Boot*
Kategoriale Zuordnung
- Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
- Formierung eines Gruppenkörpers (corps)
- Heimat, Frau, Zuhause
Meta-Daten
Ordnungsnummer: 10
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:34:56:13
Timecode bis: 00:37:32:23
Entstehungsjahr: 1943
Ihre dramaturgische Stellung innerhalb des Films findet die Szene zwischen der Ankunft der Soldaten in der Enge des U-Boots (> „Enge im U-Boot“) und der Initiation kollektiver Kampflust (> „Briefing im U-Boot“).
Die Interaktion von Kamerabewegung und Kadrierung macht zunächst die gedrängte Physis der Soldaten im U-Boot inszenatorisch erfahrbar. Innerhalb dieses verengten Bildraums wird ein tödlicher Zweikampf simuliert, der die Bedrohlichkeit des seman-tischen Redegehalts und die lebhaft rhythmisierte Gestik in ein ambivalentes Verhältnis bringt (> ABE 1). Der anschließende Umschnitt auf das Überraschungsmoment ziviler Geburtstagsrituale entfaltet über die Reduktion von Bildtiefe und Schnittfrequenz das ruhende Bild einer familiären Gemeinschaft (> ABE 2).
Beide Abschnitte, in die diese Szene zerfällt, sind klar im Verhältnis der wechselseitigen Spiegelung gefügt: Nach einer je prologartigen Einleitung durch die Sicht auf das U-Boot erfahren beide Hälften der Szene ihre eruptive Wende durch eine Handlungsaktion, die vom visuellen Off in den Bildkader einfällt (einmal der simulierte Überfall des Feindes und einmal die stürmische Beglückwünschung des Geburtstagskindes). Beide Abschnitte der Szene enden schließlich mit einem sozial aufgelockerten Entwurf des Militärischen. FS