Angriff auf das U-Boot*
Kategoriale Zuordnung
- Formierung eines Gruppenkörpers (corps)
- Kampf und Natur
Meta-Daten
Ordnungsnummer: 12
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:41:13:07
Timecode bis: 00:47:12:02
Entstehungsjahr: 1943
Im dramaturgischen Aufbau des Films folgt die Szene auf (> “Briefing im U-Boot“). Die davor erzeugte kollektive Kampflust wird in dieser Szene als ein gemeinsamer Erfahrungsprozess der sich erneut verstärkenden Solidarität in einer Schicksalsgemeinschaft “auf Leben und Tod” entwickelt. So markiert die als erstes gezeigte Landkarte, die sich sowohl im topografischen als auch im zeitlichen Kontext verräumlicht zeigt, einen Phasenstand der solidarischen Gruppenbildung auf dem Weg zu ihrem Ziel.
Zunächst wird die Alarmierung im Zusammenspiel der Montage mit dem Kameraschwenk und der Akustik - laute Ansprache und Sirene - inszeniert. Die symmetrische Form der Bewegung der Soldaten wird dabei zur evakuierenden Kontraktionsbewegung draußen auf dem Deck zur engen Räumlichkeit des Schlafraums, was insgesamt als eine Sog-Figuration gekennzeichnet ist (> ABE 1). Im Gegensatz zu dieser zusammenpressenden Kontraktionsbewegung im U-Boot wird ein separat gegen die Wassermassen ankämpfender Soldat draußen auf dem U-Boot als eine Widerstandsbewegung inszeniert, die sich vom vertikalen Vektor der kollektiven Bewegung des U-Boots unterscheidet. In der Bewegungsreihe vom Absinken über Hochsteigen wieder zum Absinken des U-Boots wird die Rettungsaktion „no man left behind“ mit der kollektiven Fluchtaktion gegen die japanischen Flieger überlappt. Dabei wird die Spannungskurve im Zusammenspiel der beschleunigenden parallelen Montagen mit dem Wechsel des musikalischen Rhythmus hergestellt. Die Spannungskurve korreliert mit dem Wechsel des vertikalen Bewegungsvektors des U-Boots – dem Absinken und Hochsteigen. So verschiebt sich die angespannte Aufmerksamkeit auf Leben und Tod des Individuums schließlich auf Leben und Tod des Kollektivs im U-Boot (bedroht durch die japanischen Flieger). (> ABE 2) Der kulminiert inszenierte Anspannungsmoment wird nun erst von einem kurzen Bild des ruhigen Innenraums von den entspannten Soldaten aufgelöst. Aber gleich darauf entwickelt die Stimmung sich in Etappen von der ansteigenden Angst über Panik bis zur Entspannung, indem die audiovisuelle Interaktion von explodierenden Bomben und ihrer Wirkung auf den Innenraum im U-Boot andauernd parallel montiert wird. Dabei markieren der Wechsel von den wackligen und ruhigen Bildern, der hell-dunkel Kontrast und die Entwicklung der Mimik der Soldaten den jeweiligen Wechsel der Etappen (> ABE 3). HJC