Ausdrucksbewegungseinheit 3

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Movie: Gung Ho!*
Szene: Dschungelkampf und das MG-Nest*
Ordnungsnummer: 03
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:54:24:17
Timecode bis: 00:58:53:16
Entstehungsjahr: 1943

Im Zusammenspiel der Kamera mit der Akustik wird das Ringen des Gefechts als Bewegung des An- und Abschwellens inszeniert.

Diese Bewegung nimmt die Form einer Sinuskurve an: Ruhig inszenierte Momente des Innehaltens wechseln sich in strenger Stringenz mit bewegt und laut inszenierten Momenten der Unruhe ab. Den Ausgangspunkt dieser Bewegung bildet eine Phase des Ausholens: Diesmal fungiert eine, abermals von akustischer Stille begleitete, lange Kamerafahrt über die unbewegt in Reihe liegenden, ins Off blickenden Soldaten als ein Panorama des Stillstands. Der Einsatz der Musik markiert schließlich den Ausgangspunkt der Sinuskurve:

Die nun folgenden vier Angriffe auf das MG-Nest werden inszenatorisch jeweils als Anschwellen – mittels bewegter Kamera einerseits, dem auditiven Ineinandergreifen von Schussgeräuschen und hohen, schrillen Streichermelodien andererseits – realisiert. Im Anschluss an das jeweilige Abschwellen dieser Dynamik werden dazwischen drei in statischen Einstellungen dargebotene Variationen des Innehaltens entwickelt: Auf das Scheitern des ersten Einzelvorstoßes folgt ein Gespräch der beiden Halbbrüder, das die Dreiecks-Liebesgeschichte aufgreift (> "Trennung vom Zivilen und vom Mädchen").

Der innerfilmische Bezug auf die Liebesgeschichte findet inszenatorisch Ausdruck in der musikalischen Untermalung, die kurzzeitig zu einer harmonischen Streichermelodie wechselt und den melodramatischen Unterton des folgenden Todes eines der Brüder bestimmt. Der zweite Moment des Innehaltens überführt die melodramatische Trauer in ein Bild des soldatischen Opfers, das abermals wesentlich auditiv getragen wird: Die Vorbereitung des nächsten Einzelvorstoßes wird von einem um militärisch anmutende Bläserphrasen ergänzten Streicherthema begleitet. Der letzte Moment des Innehaltens führt die beiden zuvor zusammen: Das melodramatische Motiv des Trauerns und das heroische Motiv des soldatischen Opfers verschmelzen, der in statischen Nahaufnahmen inszenierte Abschied des Soldaten von seinem toten Bruder wird von einem einerseits gedämpft vorgetragenen, andererseits heroisch-militärischem Bläserthema umspielt.

Auf dieses melodramatisch gefärbte Bild des soldatischen Opfers folgt das finale Anschwellen: Der abermals über Kameraschwenks visualisierte Ansturm auf das MG-Nest wird durch die Synchronizität der nun kollektiv stürmenden Soldaten und das fortlaufende heroische Bläsermotiv in seiner dynamischen Qualität potenziert. Der abschließend in den Gefechtslärm eingebettete Dank an den Protagonisten des letzten gescheiterten Einzelvorstoßes wird erst von hohen, heroischen, dann von tiefen, schweren Bläserklängen begleitet – und beendet so zum einen den Kurvenverlauf, während er zum anderen die beiden Pole dieser Bewegung in einem nunmehr emphatischen Bild des soldatischen Opfers verknüpft.  

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