Ausdrucksbewegungseinheit 4
Für eine optimale Darstellung dieser Seite aktivieren Sie bitte JavaScript.
Meta-Daten
Movie: Sahara*
Szene: Sandsturm und Ankunft*
Ordnungsnummer: 04
Einzelanalyse: Sahara*
Timecode von: 00:35:40:24
Timecode bis: 00:36:28:09
Entstehungsjahr: 1943
Die mit Beginn des Abschnittes einsetzende Musik sowie die Langsamkeit der Gestik, der müde Ausdruck in den Gesichtern zeichnen ein Bild der Erschöpfung und der Ungewissheit, dass sich als die Allmählichkeit der Ent-Dissoziierung entfaltet. Die sich über die dunklen Valeurs der Bilder und die nun leiser im Hintergrund wehenden Windgeräusche legenden hohen Streicher und die Flöte verleihen einerseits den Gesten und dem Schweigen eine Atmosphäre des Zur-Ruhe-Kommens, Sich-Sammelns. Da die Läufe der Flöte Melodien andererseits aber nur andeuten, verbleibt diese in der Schwebe: Die Szene endet mit einer Außenaufnahme, in der die audiovisuelle Dissoziierung und Mikrobewegung des Sandsturms andauern. Szene: Sandsturm und Ankunft*
Ordnungsnummer: 04
Einzelanalyse: Sahara*
Timecode von: 00:35:40:24
Timecode bis: 00:36:28:09
Entstehungsjahr: 1943
Sowohl in der eröffnenden Halbtotalen, in der Amerikanischen auf Sgt. Gunn, als auch in den folgenden Zweier-Einstellungen steht die langsame Gestik und die betonte Nicht-Kommunikation unter den Figuren im Vordergrund. Besonders ausgestellt ist der je individuelle Gestus – und die zeitliche Dehnung durch diese Wiederholungsstruktur – mit dem durch Abnehmen von Brillen, Augenreiben und Blinzeln sich die Rückkehr der Konturen und Gestalten als eine Rückkehr von Gesichtern und Mimik im Bild realisiert. Mit der Rückkehr des Gesichtes Sgt. Gunns entsteht auch die Möglichkeit der Interaktion und der Wahrnehmung untereinander: der Schwenk hinunter auf den hustenden Kameraden etabliert erstmals eine Blickachse zwischen zwei Figuren. Diese Interaktion wiederum wird in ein Verharren übersetzt und ein schweigendes Ausatmen, dass in der lange gehaltenen Einstellung als ein Durchatmen nach den gesamten sinnlichen Anstrengungsverläufen der Szene erscheint.
Dieses musikalische und gestische Durchatmen wird jedoch unvermittelt durchkreuzt durch den Schnitt zurück auf das Außen, den anhaltenden Sturm, in dem eine Coda der visuellen und akustischen Störung wieder in vollen Umfang einsetzen und abschließend diese Naturgewalt als ungebrochen der Ruhe und Erschöpfung gegenüberstellen.