Drittes Opfer - Zufallstreffer*
Kategoriale Zuordnung
- Heimat, Frau, Zuhause
- Leiden / Opfer
Meta-Daten
Ordnungsnummer: 21
Einzelanalyse: Sahara*
Timecode von: 01:13:44:02
Timecode bis: 01:15:51:22
Entstehungsjahr: 1943
Die Szene bildet im dramaturgischen Verlauf des Films das Bindeglied zwischen der Szene „Verhandlung I und Panne in der Wüste“ und „Zweiter Kampf – Guiseppe und Tambul“.
Im Zusammenspiel von Kamera mit Akustik sowie Gestik und Mimik entfaltet sich innerhalb der szenischen Komposition im Wechsel von Be- und Entschleunigung ein Bild der Anspannung und der Geselligkeit, das in eine Peripetie mündet und in ein Bild der Trauer aufgeht.
Das der szenischen Komposition zugrunde gelegte dynamische Muster realisiert sich in zwei Gegensatzpaaren affektiver Figurationen: zum einen „ängstliche Anspannung/friedliche Alltäglichkeit“, zum anderen „Entspannung/Schock“. Dazwischen liegt die ruhige Dynamik eines sich entfaltenden Bilds von fröhlicher Geselligkeit. Das Kompositionsprinzip der Szene folgt der Logik eines Triptychons, das sich vorderhand durch zwei unterschiedliche Spielarten der Ausgestaltung zeitlicher Dauer definiert. Die beiden Außenflügel, gebildet aus den Gegensatzpaaren, markieren jeweils ein Moment des unmittelbaren Umschwungs. Das Mittelstück hingegen ist in seiner Dauer ausgestellt (>ABE 1). So sind Prinzipien von Be- und Entschleunigung kontrastiert.
Das erste Gegensatzpaar realisiert sich im Zusammenspiel einer dynamischen Kamerabewegung und den schrillen Schussgeräuschen, begleitet von einem alarmartig tönenden Musikstück und der plötzlichen Entschleunigung des Bildes mittels eines abrupten Stillstands, sowie einer unvermittelt einfallenden Ruhe auf Ebene der Akustik.
Das sich langsam entfaltende Bild einer fröhlichen Geselligkeit realisiert sich in Form einer sukzessiven Transformation der Figur des Soldaten Williams hin zu einem zivilen Individuum auf Ebene der Gestik, Mimik und dem Klang der Stimme, sowie in Form eines Schuss/Gegenschuss-Prinzips (Mittelstück).
Das zweite Gegensatzpaar realisiert sich durch den Einsatz eines hochfrequenten Einstellungswechsels mit einem abrupten Wechsel von Körperhaltung und Dialog.
Diese Triptychon-Anordnung der Szene wird schließlich überführt in ein Bild der Trauer, mittels des Zusammenspiels von Einstellungsgrößen und Gestik, sowie einem leise einsetzenden Musikstück. DG