Rettung und Gedenken*
Kategoriale Zuordnung
- Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
- Leiden / Opfer
Meta-Daten
Ordnungsnummer: 27
Einzelanalyse: Sahara*
Timecode von: 01:31:11:09
Timecode bis: 01:33:37:10
Entstehungsjahr: 1943
Dramaturgisch folgt die Szene auf ein Bild der Erlösung von Angst (> "Wunderwaffen für Wasser"). Die Verschränkung von Vergemeinschaftung und Gedenken erfolgt inszenatorisch über die dynamische Interaktion zweier, jeweils in Phasen organisierter, Bewegungsfigurationen.
Die erste dieser Bewegungsfigurationen umfasst drei Phasen. Innerhalb derer werden zwei Soldatenströme über Bewegungsvektoren, Schuss-Gegenschuss-Montage und eine sukzessive Näherungs-Bewegung auf Ebene der Einstellungsgrößen verschmolzen, um sich mit einem Crescendo von Soldatenstimmen zu einem audiovisuellen Bild der Vergemeinschaftung zu verbinden (> ABE 1).
Die zweite Bewegungsfiguration umfasst zwei Phasen, wobei der Handlungsraum in der zweiten Phase von einer abstrakten Raumfiguration abgelöst wird, deren zentrale Inszenierungsstrategien in der Verwendung von Off-Kommentar, melodramatischer Musik, metrischer Schnittfolge und symbolischem Bildgehalt benannt sind (> ABE 2). Die gegen Ende ins Bildzentrum gerückten, zu Grabkreuzen arrangierten Gewehre und Helme haben dabei einerseits eine symbolische Dimension, andererseits stellen sie Verweise auf andere Szenen innerhalb des Filmes dar (> "Erstes Opfer und versiegte Quelle"; > "Zweites Opfer - keine Antwort"; > "Drittes Opfer - Zufallstreffer"; > "Zweiter Kampf - Guiseppe und Tambul"; > "Verhandlungen 2 - Leroux in den Rücken").
In ihrer Kombination lassen sich beide Bewegungsfigurationen als zeitliche Anordnung wechselnder, spezifischer Raumfigurationen lesen. Diese verweben über die Abfolge von a) Streben zur Vereinigung, b) Vereinigung, c) Vertrautheit und d) Trauer die Motive der Vergemeinschaftung und des Gedenkens. JHB