Ausdrucksbewegungseinheit 1

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Movie: Sands of Iwo Jima*
Szene: Der Bajonett-Tanz*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 00:28:02:07
Timecode bis: 00:28:42:00
Entstehungsjahr: 1949

Mit der Überblendung setzt eine Vaudeville-eske Tanzmusik ein, die kurz darauf kenntlich werdende Großaufnahme verortet die Musik exponiert im diegetischen Raum. Der Umschnitt auf die halbtotale Einstellung verbindet das Bild des sich drehenden Plattentellers mit der sich nun schrittweise offenbarenden Szenerie entspannt verbrachter Freizeit im Camp, verbildlicht in der ausgestellt lässigen Körperhaltung des neben dem Plattenspieler liegenden Soldaten. Sgt. Stryker betritt das Bild aus dem rechten Off, die Kamera folgt seiner Laufrichtung, erweitert den filmischen Raum ein weiteres Mal. Durch den Blick auf eine Weggabelung zwischen den Camp-Zelten wird die Aufmerksamkeit nun vom Bild des entspannt Musik hörenden Soldaten hin zu einem größeren Bezugsrahmen verlagert; die im Bild durch die Zeltkanten hervorgerufenen, diagonal verlaufenden Linien betonen die Dreidimensionalität und Weite des filmischen Raums. Die somit der filmischen Praxis des Establishing Shot geradezu entgegengesetzte Einstellungsmontage schafft so gleich zu Beginn eine kompositorische Bewegung der Weitung, die zugleich das Einnehmen des filmischen Raums durch die Musik unterstreicht. In dem so eingeführten Raum kreuzen sich nun die Wege Sgt. Strykers und Choynskis. Strykers Frage nach dem Besuch von Conways Hochzeit eröffnet das Gespräch zwischen den beiden zuvor im Film bereits mehrmals aneinander geratenen Protagonisten betont entspannt. In der folgenden Nahaufnahme von Choynski wird über dessen Minenspiel jedoch sogleich ein Ausdruck der Anspannung evoziert; Choynskis Ankündigung, sich versetzen zu lassen, unterstreicht diesen semantisch. Die bis hierhin die zunehmende Anspannung kontrastierende Tanzmusik setzt aus, Strykers "En Garde" lässt erstere vielmehr einen Höhepunkt erreichen. Spätestens hier verbindet sich der affektive Ausdruck explizit mit der Erinnerung an die vorangegangenen, konfliktreichen Aufeinandertreffen der Protagonisten – kulminierend im prosodisch wie mimisch ängstlich vorgetragenen Ausruf Choynskis "Oh Searge, not again!". Die weit ausgeholte vermeintliche Schlagbewegung Strykers nimmt die bis hierhin entwickelte Anspannung in Form einer plötzlichen Bewegung auf und überführt sie in einen finalen Schreckmoment.translation missing: de.icon_seitenanfang
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