Ausdrucksbewegungseinheit 2
Meta-Daten
Szene: Kaffeepause*
Ordnungsnummer: 02
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 00:49:43:14
Timecode bis: 00:50:12:03
Entstehungsjahr: 1949
Nachdem das unnütze Nachladen der Gewehre den Ausgang der Munition vermittelt hat, wird die situative Dynamik in eine Fluchtbewegung überführt: Beide springen auf und fliehen in Richtung eines weiteren Schützengrabens. Dabei wird die Szenerie fortlaufend durch einzelne tiefe Bläserfragmente untermalt, die ein Geschehen antizipieren lassen, tendenziell von drohendem Unheil künden. Mit dem Erreichen des anderen Schützengrabens schlägt die musikalische Untermalung in ein dramatisch-hohes Streicher- und Bläsercrescendo um.
Die halbnahe Kameraeinstellung unterstreicht nun die bedrohliche Enge der Szenerie; als sich eine Reihe japanischer Soldaten auf die munitionslosen Marines stürzt und diese mit ihren Bajonetten niedersticht, tragen Bildkomposition und Einstellungsgröße, die Enge wie auch die klare Begrenztheit des Raums, zu einem audiovisuellen Bild des Unbehagens und schließlich der Ausweglosigkeit bei.
Die zeitliche Struktur der musikalische Untermalung verleiht dem gewalttätigen Geschehens eine affektive Verstärkung: Die tiefen Bläserklänge zum Ende beschließen zum einen den Ausdruck, das dramatische Pathos der Szene; die letzten Töne, die das Thema in seufzenden Bläserstößen leise in sich zusammenfallen lassen, weben in ihren Assoziationen einen Ausdruck, der die Perspektive der Gefallenen (an deren letzten Atemzüge die Musik erinnert) und derer, die um die Gefallenen trauern (als buchstäbliche Seufzer) verbindet.