Evakuierung und Rückkehr*

Kategoriale Zuordnung

• Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
• Kampf und Technologie
• Leiden / Opfer

Meta-Daten

Die Szene inszeniert im Zusammenspiel von Bildkomposition und Akustik / Sound Design sowie Gestik und Mimik ein Bild des Kontrollverlustes, das nach der Überwindung des vietnamesischen Widerstandes übergeht in ein Bild der Trauer, welches gefolgt wird von einem Bild der Verbundenheit und schließlich erneut zu einem Bild der gedämpften Trauer wird, als zunehmende Verengung der Räumlichkeit und Klärung der räumlichen Verhältnisse. Im dramaturgischen Profil des Films steht die Szene nach einer gedehnten Kampfszene, in der der Stützpunkt verloren wird und vor der humoristisch angehauchten Erfüllung des letzten Wunsches von Sgt. Provo.

Zunächst wird in der Szene über die offene Bildgestaltung der vorherrschenden Totalen eine Öffnung des Raumes inszeniert (> ABE 1). Die räumliche Orientierung wird dabei erschwert durch die diffusen und uneinheitlichen Bewegungsrichtungen der amerikanischen Soldaten und des Vietcongs, dessen Soldaten in dieser Szene als Indianer, die das Fort einnehmen, inszeniert sind. Auch im weiteren Verlauf der ersten ABE ergibt sich auf visueller Ebene kein kohärenter Handlungsraum. Erst mit dem Wechsel zur zweiten ABE (> ABE 2) erfolgt eine Klärung und Ordnung der räumlichen Verhältnisse, was das entstehende Bild der Trauer ermöglicht.

Das in der dritten ABE (> ABE 3) dargestellte Rekrutierungsgespräch zwischen Col. Kirby und Beckworth inszeniert über den Wechsel der Bildgestaltung zu Nahaufnahmen, die beide Figuren in einem gemeinsam geteilten Raum zeigen und den dadurch sichtbaren Gesten ein Gefühl der Verbundenheit. Mit dem Einsatz der nondiegetischen Trauermusik beginnt die vierte ABE (> ABE 4). Das durch die Musik und die Gestik inszenierte Bild der Trauer, wird jedoch gedämpft, da die Szene abläuft wie ein Ritual. Zudem versöhnt die ABE den Zuschauer mit der Figur des Sgt. Provo.    HB

Ausdrucksbewegungseinheiten (ABE)

Materialen zur Szene

Position der Szene im Film