Ausdrucksbewegungseinheit 4
Meta-Daten
Szene: Dschungelkampf und das MG-Nest*
Ordnungsnummer: 04
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:58:53:16
Timecode bis: 01:00:18:13
Entstehungsjahr: 1943
Die Kombination aus Kameraschwenks, Montage und Akustik folgt nun einem veränderten Muster: Während zuvor Kamerabewegung und Akustik Agenten einer Bewegung des An- und/oder Abschwellens waren (> ABE 1, > ABE 2, > ABE 3), wird nun über die Bewegung der Kamera ein drei zentrale Punkte aufweisender kohärenter Handlungsraum eingeführt, während vornehmlich die akustische Ebene die Verlaufsdynamik bestimmt.
Mittels eines ausgedehnten Kameraschwenks wird ein Handlungsraum eröffnet, in dem in der Folge drei neuralgische Punkte durch einzelne Einstellungen markiert sowie durch räumlich orientierende Kameraschwenks miteinander verbunden werden: Der Standpunkt eines verwundeten Soldaten, der eines vermeintlich toten Feindes sowie der des Lazarettarztes; über Montage und Schwenks erscheinen diese drei Punkte auf einer imaginären Geraden diagonal in die Raumtiefe aufgereiht.
Die Akustik spielt innerhalb des derart eröffneten Raumes eine dreifache Rolle. Erstens bestimmt die Musik in ihrem Gesamtverlauf wesentlich die Dynamik der Inszenierung: Sie umspielt zunächst harmonisch die Szenerie, schwillt dann bis hin zum Höhepunkt der vereitelten Tötung des Arztes düster und schnell an, um schließlich – in audiovisueller Analogie zum endgültigen Zusammenbruch des feindlichen Soldaten – in sich zusammen zu fallen. Zweitens hebt sie durch einzelne musikalische Signale zentrale Ereignisse wie das „Erwachen“ des vermeintlich toten Feindes und den rettenden Messerwurf gezielt hervor. Drittens schließlich trägt die Information über den seiner Stimme beraubten Soldaten in Verbindung mit der zunehmenden Alleinstellung der Musik, der diegetischen Stille, zu einer Potenzierung des dramatischen Ausdrucks der Musik bei.